MAISSEN meint 2025 – mein Jahr in 4 Kolumnen

Wenn ich meine «MAISSEN meint»-Kolumnen 2025 zusammenfasse, dann komme ich immer wieder auf denselben Kern: Ich glaube weniger an das Wort «neu» als Etikett, und mehr an zeitlose Prinzipien, die am Schluss sauber umgesetzt werden. Und manchmal braucht es genau dafür diesen Mut, den Clint Eastwood so trocken auf den Punkt bringt: «Wir reiten in die Stadt, der Rest ergibt sich.»

1) Die Zukunft gehört den Situationselastischen (4. März)

Ich habe beschrieben, warum Situationselastizität für mich zu einer Schlüsselhaltung wird. Werte und Zielbild dürfen stabil bleiben, aber der Weg dorthin muss beweglich sein. Resilienz heisst für mich: wieder aufstehen, lernen und Dinge anpassen, wenn sie nicht funktionieren. Und Innovation ist nur dann etwas wert, wenn Risiko nicht romantisiert wird, sondern verantwortlich geführt wird.

2) Die stille Kraft der Zufriedenheit (26. Juni)

Ich habe Zufriedenheit als leisen, aber starken inneren Kompass eingeordnet. Wer innerlich klar ist, entscheidet bewusster und führt glaubwürdiger. Tools wie OKR oder Prozess-Standards helfen, aber nur, wenn zuerst Klarheit da ist. Kultur entsteht für mich dort, wo Vertrauen, Toleranz und Sinn wichtiger sind als Selbstdarstellung.

3) Wenn Du schweigst, verlierst Du Führung (10. September)

Ich habe Klartext geschrieben: Leadership passiert in dem Moment, in dem entschieden wird. Nicht später im Gang, nicht nachträglich per Mail. Wer im entscheidenden Moment keine Haltung zeigt, nimmt dem Team Orientierung. Klarheit im richtigen Moment spart Energie, reduziert Schleifen und stärkt Vertrauen. Meine Forderung bleibt: Selbstführung, Haltung und Verantwortung im eigenen Spielfeld.

4) Verschwiegenheit und Vertrauen, unterschätzte Managementwährung (1. Oktober)

Ich habe argumentiert, warum Verschwiegenheit für mich nicht Schweigen ist, sondern bewusstes Steuern von Information. Ideen brauchen Reifezeit. Strukturen funktionieren nur, wenn Verlässlichkeit zählt und Vertrauliches vertraulich bleibt. Und hier passt Wolf Lotter perfekt: «Vertrauen ist blind, Zutrauen ist echt.» Genau dieses Zutrauen ist für mich die Basis von Good Work. Menschen sprechen offen, wenn sie wissen, dass mit dem Gesagten sauber umgegangen wird.

Meine Botschaft an dich als Leser

Heute wird vieles als neu verkauft. Ich halte dagegen: Die grossen Wahrheiten wurden oft schon längst klar benannt. Der Unterschied entsteht nicht durch neue Worte, sondern dadurch, dass wir auswählen, was uns wirklich dient, und es dann konsequent umsetzen.

Worte bauen Realität. Wer Wirkung will, muss zuerst verstanden werden.